Carlo hatte schon von klein auf ein intensives Gebetsleben mit einer engen Beziehung zu Jesus in der Eucharistie und zur Muttergottes. Er setzte sich mit großer Liebe für Hilflose, Benachteiligte, Arme und Obdachlose ein. Außerdem hatte er große Fähigkeiten im Computer- und Medienbereich, die er für die Evangelisation nutzte.
Sein religiöses Leben
Schon als er ganz klein war, sagte er immer, wenn sie an einer Kirche vorbeikamen:
„Mama, lass uns doch reingehen, um Jesus zu begrüßen!“ – Und er brachte dabei auch gerne Blumen zur Muttergottes.
- Er ging seit seiner Erstkommunion mit sieben Jahren jeden Tag zur Heiligen Messe
und nahm sich davor oder danach immer Zeit für die Eucharistische Anbetung. - Er hatte eine sehr große Verehrung und Liebe für Jesus in der Heiligen Eucharistie.
- Wenn er an einer Kirche vorbei kam, ging er hinein, um Jesus im Tabernakel zu grüßen und der Muttergottes Blumen zu bringen.
- Und wenn er z.B. im Urlaub mit seinen Eltern an einen anderen Ort kam, suchte er als erstes eine Kirche auf, um auch dort Jesus zu grüßen.
- Er betete täglich den Rosenkranz und hatte eine große Verehrung und Liebe zur Muttergottes.
- Er hatte eine enge Beziehung und Freundschaft mit seinem Schutzengel.
- Er ging wöchentlich zur Beichte und sein Beichtvater war ihm ein geistlichen Begleiter. Dazu machte er auch regelmäßig eine sehr gründliche Gewissenserforschung (zum Beispiel über seine Beziehung zu seinen Eltern, seinen Lehrern, seinen Mitschülern, Freunden und Bekannten).
- Als Carlo vier Jahre alt war, starb sein Großvater und erschien ihm, so erzählt Carlo, kurze Zeit später. Er bat Carlo für ihn zu beten, da er im Fegefeuer sei. Seitdem betete Carlo sehr viel für die Armen Seelen im Fegefeuer und gewann viele Ablässe für sie.
- Seine Lieblingsheiligen, von denen er sich sehr stark inspirieren ließ, waren neben der Muttergottes unter anderem
- Der Heilige Franz von Assisi
- Der Heilige Don Bosco
und dessen Schüler, der Heilige Dominikus Savio - Der Ministrantenpatron Tarcisius
- Der Patron der Reinheit, Aloisius von Gonzaga
- Die Hl. Bernadette (Lourdes)
- Die Hirtenkinder Jacinta und Francesco aus Fatima
- Der Heilige Pater Pio
- Die Heilige Gemma Galgani

Sein Einsatz für seine Nächsten,
vor allem die Notleidenden
Er setzte sich sehr stark für benachteiligte, gemobbte oder schüchterne Mitschüler, für Obdachlose und Drogenabhängige ein. Er verließ das Haus morgens mit Schuhen und kam abends manches Mal auf Strümpfen zurück, weil er nicht an Bettlern vorbeigehen konnte, ohne etwas zu geben.
Obwohl er einer wohlhabenden Familie angehörte, lebte er sehr karg. Mit seinen ersten Ersparnissen kaufte er einen Schlafsack für einen Bettler, den er auf dem Weg zur Messe sah. Nachts brachte er denen, die auf der Straße lebten, immer Essen, manchmal auch einen Teil seines eigenen Abendessens.

Sein Einsatz für die Evangelisation
In der Schule verbarg Carlo nie seinen Glauben und lud seine Freunde ein, gemeinsam zum Gottesdienst zu gehen und zu Gott zurückzukehren.
Rajesh, der Hausangestellte seiner Familie, ein Hindu, begleitete Carlo oft zum Kindergarten, zum Spielplatz, zu McDonald, in die Kirche und bei Carlos Hilfsaktionen für die Obdachlosen und Bedürftigen. Für Carlo war Rajesh ein Freund.
Rajesh ließ sich aufgrund von Carlos Zeugnis taufen und ist nun gläubiger Katholik. Er berichtet:
„Carlo erzählte mir immer viele schöne Dinge: Über die Kommunion und die Messe. Alles, was er mir erzählte, war voller Freude und berührte mein Herz. Er erzählte mir Dinge über den Herrn und über die Gottesmutter. Mit der Zeit fühlte ich, dass ich mich von innen heraus bekehrte. Carlo war so jung, und ich war erstaunt, dass so ein kleines Kind mir ein Vorbild sein konnte. Er war ein echter Lehrer für mich. Weshalb ich vom Hinduismus zum Christentum konvertierte.“
Ab seiner Firmung im Alter von 11 Jahren war Carlo auch Firmkatechet und Katechet für Kinder- und Jugendgruppen in seiner Pfarrei.
Carlos Webseiten
Carlo setzte sein technisches Talent ein, Webseiten über den katholischen Glauben zu erstellen, um möglichst viele für den Glauben zu begeistern. So half er auch bei der Webseite seiner Pfarrei.
Und er erstellte ab seinem 11. Lebensjahr innerhalb von drei Jahren eine Webseite über 146 Eucharistische Wunder aus aller Welt und reiste mit seinen Eltern an viele dieser Orte, um dafür zu recherchieren.
Diese Webseite (miracolieucaristici.org) ist weltweit bekannt und ist auch auf allen Kontinenten in sehr vielen Ausstellungen zu sehen.
Außerdem erstellte er Webseiten über Marienerscheinungen, das Fegefeuer, die Hölle und den Himmel und über Engel und Dämonen (siehe auch: Carlos Webseiten).
Carlos letztes Videoprojekt
Carlos letztes Videoprojekt war ein Werbefilm für ein Freiwilligenprojekt des Instituts Leo XIII., das er wenige Monate vor seinem Tod startete und mit Freunden realisierte. Er hatte das Video gerade fertiggestellt und wollte es am 4. Oktober 2006 vorstellen, erkrankte jedoch Anfang Oktober plötzlich an der Leukämie und starb am 12. Oktober.
Seine Freunde haben nach seinem Tod sein Video vorgestellt.
Kameramann ist Carlo, wir sehen mit Carlos Augen. Und am Anfang hören wir Carlos Stimme.
Con gli occhi di Carlo – Mit Carlos Augen

Sein starker Wille, an seinen eigenen Fehlern zu arbeiten
Er war ein Jugendlicher, der – wie jeder andere – auch mit Fehlern zu kämpfen hatte. Aber er hatte einen sehr starken Willen und versuchte, sich immer weiter zu verbessern. So spielte er sehr gerne auf seiner PlayStation, schränkte sich aber auf eine Stunde pro Woche ein, um nicht zu viel Zeit zu vergeuden.
Und er liebte es zu essen. Seine Mutter erzählt unter Lachen, dass er eine kleine Naschkatze war und Nutella und Eiscreme liebte. Aber mit der Zeit verpflichtete er sich zur Mäßigkeit: Essen und genießen, aber zu gegebener Zeit und auf angemessene Weise.
Carlo gewöhnte sich an, ein bisschen früher aufzustehen, um den „Schlamassel“ in seinem Zimmer rechtzeitig in Ordnung zu bringen, damit das nicht die Haushaltshilfen machen müssten.
Auch war er ein Klassenclown, sehr lustig und beliebt, brachte immer die ganze Klasse und auch die Lehrer zum Lachen und hatte die Angewohnheit, viel zu reden. Aber er merkte, dass das auf Dauer nervig war und hat sich dann auch in dieser Hinsicht bemüht, sich zu verbessern.
Zum Thema Keuschheit erzählt Carlos Mutter: „Es gab viele Mädchen, die in ihn verliebt waren: er war ein hübscher, reicher und erfolgreicher junger Mann. Es wäre ihm nicht schwer gewesen, viele Freundinnen zu haben, wenn er gewollt hätte. Aber er war sich der großen Würde eines jeden Menschen bewußt und dass jeder Mensch das Licht Gottes widerspiegelt. Er war wirklich davon überzeugt, dass der Körper ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Sexualität war etwas Besonderes für ihn. Sie sollte dem Zweck dienen, für den Gott sie erschaffen hat.“
So hat er auch mit seinen Klassenkameraden gesprochen und sie zur Keuschheit ermutigt. Es hat ihm sehr wehgetan zu sehen, wie junge Menschen Pornografie für ihr eigenes Vergnügen nutzen, was ein Mangel an Nächstenliebe war und irgendwie „Gottes Plan für sie verriet“.
Er hatte ein Tagebuch und hielt darin regelmäßig eine gründliche Gewissenserforschung über seine Beziehung zu seinen Eltern, seinen Lehrern, seinen Freunden und zu allen Menschen, denen er begegnete, besonders den Notleidenden. Seine Mutter sagt, dass er das sehr ernst nahm.
Carlos Mutter erzählt, dass er oft zur Beichte ging, denn „so wie man, um in einem Ballon zu reisen, Gewichte abladen muss, so muss die Seele diese kleinen Gewichte, die die lässlichen Sünden sind, loswerden, um in den Himmel aufsteigen zu können“.

Sein Umgang mit dem Sterben
Schon als Kind wußte Carlo, dass er jung sterben werde. Seine Mutter erzählt:
Ich erinnere mich auch daran, als er jung war, sagte er, dass er wusste, wie er sterben würde – dass er sterben würde, wenn eine „Vene in seinem Gehirn brechen würde“; und tatsächlich war die Ursache seines Todes eine Blutung im Gehirn, eine Auswirkung der Leukämie. Als er jung war, sagte er immer, dass er „immer jung sein würde“ und
wenn die Leute ihn fragten, was er sein wolle, wenn er erwachsen sei, sagte er: „Wer weiß?“
Seine Mutter berichtet, dass Carlo zwei Monate vor seinem Tod ein Video
aufgenomme habe, also lange bevor seine Leukämie entdeckt wurde, in dem er sagt:
„Wenn ich 70 Kilo wiege, werde ich sterben.“ – In diesem Video sagt Carlo auch (ab 3:57):
„Sono destinato a morire.“ („Ich bin dazu bestimmt zu sterben.“)

„Sono destinato a morire.“ („Ich bin dazu bestimmt zu sterben.“)
Als die tödliche Leukämie Anfang Oktober 2006 diagnostiziert wurde,
opferte er sein Leiden für den Papst und die Kirche auf,
damit er nicht ins Fegefeuer, sondern sofort in den Himmel komme und sagte:
„Mama, ich würde dieses Krankenhaus gerne verlassen,
aber ich weiß, dass ich es nicht lebend tun werde.
Ich werde dir jedoch Zeichen geben, dass ich bei Gott bin.“
„Golgotha ist für alle. Niemand kann dem Kreuz entkommen.“
„Ich weiß, dass es andere gibt, die mehr leiden.“
„Ich sterbe glücklich, weil ich mein Leben nicht damit verbracht habe,
meine Zeit mit Dingen zu verschwenden, die Gott nicht gefallen.“
Carlo als Fürsprecher
Nach seinem Tod ist er als Fürsprecher tätig.

So wurde unter anderem 2010 Matheus, ein kleiner Junge aus Brasilien bei der Berührung mit einer Reliquie von Carlo auf seine Fürsprache hin augenblicklich von einer angeborenen schweren Krankheit geheilt. Dieses medizinisch unerklärliche Wunder wurde von Papst Franziskus für die Seligsprechung von Carlo Acutis anerkannt.
Es wird aber auch von vielen weiteren Wundern in aller Welt berichtet, die auf seine Fürsprache hin geschehen sein sollen.
Außerdem möchte Carlo vom Himmel aus vielen Menschen helfen, zu Gott zu finden: Siehe zum Beispiel „Ein junger Pfarrer aus Costa Rica“.
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