Papst Franzikus hat den Teilnehmern des 35. Jugendfestivals in Medjugorje eine sehr schöne Botschaft überbringen lassen!
Liebe Jugendliche,
ich freue mich, dass ich diese Botschaft zum 35. Jugendfestival an euch richten kann, das euch in dieser großen Zahl in Medjugorje versammelt hat, sodass die Begegnung mit dem Herrn Jesus in Gemeinschaft mit der Jungfrau Maria die Flamme eures Glaubens entfachen kann. In diesen intensiven Tagen werdet ihr das Thema: „Maria hat das Bessere gewählt …“ (Lk 10,42) betrachten. Von diesem Satz des Herrn ausgehend, möchte ich euch ein paar kurze Vorschläge für euer geistliches Wachsen anbieten, zum Einsatz in der Kirche und in der Welt.
Jesus erinnert uns mit dem, was Er Martha, der Schwester von Lazarus und Maria gesagt hat, dass die Haltung des glaubwürdigen Jüngers darin liegt, sich in das Hören des Wortes des Herrn zu stellen. Maria hat begriffen, dass der Herr in ihr Haus gekommen ist, doch Er wollte auch in ihr Herz kommen. Sie hat sich wirklich zu Seinen Füßen gesetzt, um Ihn zu hören und so den besseren Teil zu wählen, „das soll ihr nicht genommen werden“.
Die zweite glaubwürdige Jüngerin ist Maria aus Nazareth. Gott kam in das Haus dieser jungen Frau und sprach zu ihr. Sie hat das Wort Gottes in ihrem eigenen Herzen aufgenommen und nahm Teil an Seinem Plan, indem sie sich Ihm vollkommen zur Verfügung gestellt hat, als in der Fülle der Zeit Gott Seinen Sohn sandte. Sie war in der Stille unterhalb des Kreuzes anwesend, als Jesus der Sohn Gottes und ihr Sohn die Welt erlöst hat; sie hat die Apostel am Pfingsttag begleitet, als im Heiligen Geist die Kirche geboren wurde. Dem Wort Gottes erlaubend, dass es in ihr Herz eintritt, hat die Jungfrau Maria ihre Sendung in Treue und Demut verwirklicht. Auch sie wählte den besseren Teil: Jesus, den Herrn.
Genauso seid ihr, liebe Freunde aufgerufen, dass ihr glaubwürdige Jünger Christi werdet. Bleibt in der Gegenwart des Meisters, um das Wort Gottes zu meditieren, erlaubt, dass es euren Verstand und euer Herz erleuchtet, damit ihr den Plan des Vaters, den er für jeden von euch hat, entdeckt und daran mitarbeitet. Deshalb rege ich euch an, eine enge Verbindung mit dem Evangelium zu schaffen und dass ihr es bei euch habt, damit es wie ein Kompass sei, der euch den Weg weist, dem ihr folgen sollt. Es lesend werdet ihr lernen, Christus kennenzulernen: „Christus, der menschgewordene Sohn Gottes, ist das vollkommene, unübertreffbare, eingeborene Wort des Vaters. In Ihm sagt der Vater alles, und es wird kein anderes Wort geben als dieses.“ (KKK 65), wie auch der hl. Hieronymus bestätigt: „Die Schrift nicht zu kennen heißt, Christus nicht zu kennen“ (PL 24,17). Stärkt euch auch durch die Kraft der sakramentalen Gnade, der Versöhnung und der Eucharistie, besucht den Herrn in der Begegnung von „Herz zu Herz“, das heißt, in der eucharistischen Anbetung.
Ein glaubwürdiger Jünger überträgt dem Nächsten das Königreich Gottes, indem er weise und stark im Geist wird, denn das Verkünden Seines Wortes ist nicht nur für Priester und Ordensleute verpflichtend, sondern auch für euch, liebe Jugendlichen. Ihr müsst den Mut haben, in euren Familien, in eurem Bildungs- und Arbeitsumfeld, in eurer Freizeit über Christus zu sprechen. Verkündet Ihn, die sichtbare Anwesenheit Christi, vor allem mit euren Leben, in eurer eigenen Existenz, in der täglichen Anstrengung und übereinstimmend mit dem Evangelium in jeder eurer konkreten Entscheidungen. Der Herr will euch als furchtlose Apostel Seiner frohen Botschaft und als Erbauer der neuen Menschlichkeit haben.
Ihr Lieben, mein Segen möge euch begleiten, und der Mutter Maria, der Mutter der Kirche, vertraue ich jeden von euch an, damit sie euch die Kraft und die Weisheit erbittet, dass ihr mit Gott sprechen könnt und über Gott sprechen könnt. Ihr Beispiel rege euch an, dass ihr in der Welt Verkünder der Hoffnung, der Liebe und des Friedens seid. Zuletzt erbitte ich herzlich von euch, dass ihr für mich betet.
Rom, beim hl. Johannes im Lateran, am Hochfest der hl. Apostel Petrus und Paulus, 29. Juni 2024. Papst Franziskus
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